Wilhelm Leibl war ein deutscher Realismus-Maler des 19. Jahrhunderts. Er wurde am 23. Oktober 1844 in Köln geboren und starb am 4. Dezember 1900 in Würzburg. Leibl gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Münchner Schule.
Leibl begann seine künstlerische Ausbildung Anfang der 1860er Jahre in München, wo er unter anderem an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste studierte. Er war Teil des Künstlerkreises um Wilhelm von Diez und verbündete sich mit anderen jungen Malern wie Hans Thoma und Wilhelm Trübner, die die akademische Kunstauffassung ihrer Zeit ablehnten und sich für eine realistische und zeitgenössische Darstellung einsetzten.
Leibls Malstil zeichnete sich durch extreme Detailgenauigkeit und eine akribische Wiedergabe von Licht, Schatten und Farben aus. Er war bekannt für seine Porträts, Stillleben und Genreszenen des einfachen bäuerlichen Lebens. Leibl bevorzugte dabei eine natürliche Ausleuchtung und einfache Kompositionen.
Obwohl Leibl während seines Lebens nur eine begrenzte Anzahl von Werken schuf, hatte er einen großen Einfluss auf die nachfolgenden Generationen von Künstlern, insbesondere auf die Entwicklung des deutschen Realismus. Leibl gilt als Vorläufer der Neuem Sachlichkeit und wird oft neben Malern wie Gustave Courbet, Édouard Manet und Wilhelm Trübner genannt.
Einige seiner bekanntesten Werke sind "Drei Frauen in der Kirche" (1878/1881), "Das Geißkännchen" (1873) und "Bauernmädchen mit gelbem Kopftuch" (1874). Leibls Werke befinden sich heute in renommierten Museen und Sammlungen weltweit.
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